Beiträge von Ospizio

    Hallo,


    Auch ich habe in den zwei Tagen Gießen nachhaltige Eindrücke mitgenommen.Ich bin (und bleibe Spur1er) und bin auch die 380 km nur nach Gießen gekommen,weil mich zwei Spur1 Kollegen überredet hatten mitzufahren.Wir Spur1er hatten ja unsere Messen im Süden in Sinsheim(leider ausquartiert nach Speyer) und Heilbronn.Leider gibts jetzt nur noch Speyer und das erst im Herbst.Wir haben in Gießen übernachtet,damit wir das ganze entspannt angehen konnten.Mit kostenlosem Parkplatz und wunderbarem,preiswerten Frühstück beim Backhaus wenige Meter von der Messe entfernt.Der anfängliche Sturm am Samstag der Schnäppchenjäger verlief sich bald und mit Onlineticket ging alles schnell.Das Angebot an Spur0 ist ja riesig,hätte ich niemals gedacht.Meine ersten Schritte nach der Spur HO war ja Spur0 in 1985 als Rivarossi/Lima/Pola Maxi mit der Produktion aufhörten.Damals bin ich zur Spur1 gewechselt,die wieder auferstanden war.

    Das Organistionsteam hat eine super Arbeit gemacht.Da ich ja als Mitarbeiter der DFB 0m als Diorama geplant habe,wurde ich hier auch fündig mit Fama/Utz Teilen und habe da einen Modellbauer gefunden,der Objekte der DFB in hervorragender Detaillierung baut.


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    Für uns waren die zwei Tage ein voller Erfolg,dass wir als Spur1er auch Eindrücke über den Tellerrand bekommen haben.

    Für uns die Messe mit Zukunft für Spur0 und 1.

    Wir kommen gerne wieder


    Gruss Wolfgang

    Hallo Roland,

    Nun,ich hatte meinen Traumberuf als Lokführer 35 Jahre lang bis 2008.,und würde es wieder so machen.

    Als ältester von fünf Kindern,eines Vaters,der zwar nur Fernmeldemonteur,aber dafür vom Eisenbahnvirus infiziert war,wollte ich immer Lokführer werden.Nach Abschluss der Hauptschule,habe ich meine Ausbildung als Fernmeldemonteur bei Siemens gemacht.Als ich 1973 den Gesellenbrief in der Hand hatte,bekam ich von meinem Chef ein halbes Jahr unbezahlten Urlaub um in Rottweil die Heizerausbildung für die Museumsbahn zu machen.So wurde ich also Heizer auf 38/78/44/50/64/23/EB2/4 und vielen Privatbahnmaschinen.Mein Lohn als Heizer im schweren Beamtendienst (Lohngruppe 1S) war mit ca 1400DM nur etwa 200DM niedriger als mein Gesellenlohn bei Siemens.Im zweiten Monat in Rottweil habe ich mich nach Gesundheitsprüfung und Idiotentest in die Lokführerlaufbahn beworben. Da bekam ich plötzlich nur noch 830DM als Lohn in der Laufbahn als Lokführeranwärter.Da ich während der Ausbildung (zuerst V60,dann V100) noch keine 21 Jahre alt war,durfte ich nicht alleine eine Lok führen und musste bei meinen Lehrgangskollegen mitfahren.1976 nach bestandener Lokführerprüfung musste ich Grundwehrdienst ableisten und wurde vor angetretener Manschaft beim Morgenapell vom Kompaniefeldwebel von Reservelokführer ZA zum Reservelokführer befördert.Wieder daheim folgte dann die Beförderung zum Lokführer,dann die Hochzeit und wir bekamen fünf Kinder.Im nachhinein muss ich sagen,es hat trotz vieler Kinder gut mit Vor und Nachschlafen für den Wechseldienst geklappt.Auch mit dem Lohn sind wir einigermassen ausgekommen.Am 31.Dezember 1999 hatte ich meinen zweiten Suizid mit einem vollbesetzten Schnellzug Zürich-Stuttgart kurz nach dem Haltepunkt Stgt Universität.Das war bisher meine grösste Verspätung mit über 90 Minuten.2000 ereilte mich im November,14 Tage vor Ablauf meiner Probezeit zum Lokbetriebsinspektor ein Herzinfarkt.Mit Stent und 11 Monate später durfte ich wieder als medizinisch,bestüberwachter Lokführer in Baden Württemberg wieder auf meinen geliebten Führerstand.Die Beförderung habe ich dann bekommen,und bin dann bis zur Pensionierung,(die Bahn AG wollte ja keine Beamten mehr,die nicht universell einsetzbar sind)gefahren.Den Bahnhof Rottweil habe ich dann zwei Jahre gemieden.Geholfen hat mir,dass ich seit 1989 ständiger Mitarbeiter der Dampfbahn Furka Bergstrecke bin,zwar auch nicht mehr fahren darf und mittlerweile Leiter vom Gleisbaulager bin.Die Freundschaft und Kollegialität dort oben ist einzigartig.Fast so gut war es bei der DB bis kurz nach Wende und Gründumg der Bahn-AG.

    Natürlich tut es mir für Reisenden leid,die mit Verspätungen und Zugausfällen zu kämpfen haben.Es wird immer auf die Beamtenbahn geschimpft,aber Beamte durften ja nicht streiken,sondern nur "Dienst nach Vorschrift" machen.

    Meine Pension reicht für mein Eisenbahnhobby (Spur1 SBB und Furka 0m).

    Von der erstreikten Arbeitszeitverkürzung habe ich leider nichts mehr.Allerdings hatte ich noch bis zur Wende 600 Überstunden angesammelt.Konnte danach mit erkämpfter Freizeit reduziert werden,weil ich nichts ausbezahlen liess.Wer 35 Jahre Wechseldienst rund um die Uhr macht,merkt das natürlich an seiner Gesundheit.Bis auf den Herzkasper und etwas erhöhten Blutdruck gehts mir aber sehr gut.

    Habe mal 1995 meine Dienstpläne von Rottweil,meinem Ziehvater auf der Furka,der Lokleiter im Bw Zürich war,vorgelegt.

    Er meinte,so was würden seine schweizer Kollegen nie fahren!!


    Sorry,ist etwas lang geworden,aber Lokführer bleibt mein Traumberuf

    Wolfgang