Bau einer Drehscheibe von Wenz

  • Um mal etwas konstruktives beizutragen möchte ich vom Bau einer 16m-Drehscheibe von Wenz berichten.

    Sie ist noch nicht fertig, aber vielleicht ist es für Interessierte nützlich, mal Bilder vom Baubeginn zu sehen.

    Auf diese Grundplatte werden "einige" gelaserte Scheiben bzw. Ringe geklebt.

    IMG_1042.jpeg



    Hier sind sie mal alle locker übereinander gelegt:


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    Durch die Löcher werden 6 mm Dübel gesteckt und dann alle Ringe Schicht für Schicht mit Pokal verleimt.

    Die einzelnen Schichten werden jeweils verprasst, damit am rundherum die Höhe gleich ist. Tatsächlich betrug die Differenz nur 0,1 mm.

    Ein Bild zu Verpressen im nächsten Teil.


    Viele Arbeitsschritte später, bereits farblich behandelt und hinten mit Tritten in den Inspektionsschächten versehen sieht es dann so aus:


    IMG_1052.jpg


    Von den gebeizten Schwellen wurde zunächst jede zweite mit Stecknadeln durch die gelaserten Löcher in Schwelle und Grundplatte fixiert und die vorgebogene Schiene gerichtet, bis sie spannungsfrei auf den Schienenplatten auflag. Die endgültige Montage war eine zeitraubende Tätigkeit, von der ich später einmal berichten kann, auf Wunsch auch von weiteren Details, die bis zu diesem Bauzustand geführt haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Modellbahner0 () aus folgendem Grund: Bei Einfügen der Bilder war Text verloren gegangen.

  • Hier noch ein Bild vom Verpressen der Schichten. Lt. Anleitung soll man jede Scheiben pressen. Ich hab dann aber jeweils 3 auf einmal mit Pokal bestrichen, mit einer Schaumstoffrolle den Leim gleichmäßig verteilt und dann mit der Auflage gepresst. Die Unterlage (oben rot umkreist) war an den Stellen der Dübel durchbohrt, so dass die Dübel immer nach unten weggedrückt werden.


    IMG_1048.jpg



    Eine Detailaufnahme vom Laufkreis der Drehscheibe.


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    An drei Stellen wird der Wanderschutz eingebaut. Man sieht auch, dass das letzte Drittel der Schiene eingefügt wurde.

    Auf jeder Schwelle liegt eine Unterlegscheibe, beidseitig mit jeweils einem Klemmstück und einem Nagel befestigt.

    Jede 4. Schwelle wird (beim Vorbild) durch ein Winkeleisen befestigt. Hier ist Halt durch die Nägel an den Unterlegscheiben gegeben.

    Die Unterlegscheiben und Klemmstücke wurden vorab eingefärbt.

    Unterlegscheiben.png


    Während sonst eigentlich alles gut passte, waren die Löcher in den Winkelstücken etwas zu klein für die mitgelieferten Nägel. Ich habe jedes einzelne mit einem 0,8 mm - Bohrer aufgerieben. Andernfalls hätten die Nägel jedes Teil gnadenlos verbogen.

    Dieser Bauabschnitt war eine Geduldsprobe für einen verregneten Nachmittag:

    112 Schwellen und 224 Klemmstücke, 56 Winkeleisen befestigt mit 448 Nägeln - macht 896 Teile.

    Von all diesen Teilen enthielt der Bausatz einen Überschuss. Da ging auch immer mal wieder ein Klemmstück oder ein Nagel stiften…


    Die Drehscheibe hat einen Antrieb unter der Platte.

    Damit geht es dann weiter:

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  • Was ist in dem grünen Kasten?


    Erst einmal stecken darin nur die Schrauben, mit denen der Motor befestigt ist.


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    Dann ist da Platz für zwei Wellen, die aus passgenau gefertigten Rohrstücken und Zahnrädern zusammengelötet werden müssen. Die Enden der Wellen stecken jeweils in zwei Lagern aus Nylon.

    Die bebilderte Anleitung von Herrn Wenz muss aufmerksam gelesen werden um aus der Menge an sehr ähnlichen Teilen, die sich oft nur um Millimeter in der Länge unterscheiden, genau die richtigen zu verlöten. Wichtig ist die Einhaltung des Maßes der gesamten Anordnung auf 1/10 mm. Dann passt die Welle genau in den Kasten.


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    Die eingelegte horizontale Welle entsteht aus 11 Teilen und greift in das Zahnrad des Motors. Die Schnecke treibt die vertikale Welle mit einem großen Schneckenrad an. Sie entstand aus 8 Teilen.


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    Das große Zahnrad der vertikalen Welle treibt das Zahnrad aus Nylon an, das fest mit der Antriebsachse verbunden ist.

    Das Gewinde der Antriebsachse ragt einige Millimeter in die Bühne hinein und wird dort mit einem Mitnehmer verschraubt. Von unten wurden zwei Muttern angelötet, um mit ihrer Hilfe von oben die Bühne der Drehscheibe zu verschrauben.


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    Sowohl für das Rohr wie auch für die Muttern gibt es an der Unterseite Ätzmarken. Hier geht es wieder um jeden Zehntel Millimeter, denn genau durch jede Abweichung wird die Bühne nach links oder rechts verschoben, sitzt also nicht mehr mittig in der Grube - und in der ist nicht viel Platz. Dazu später!


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    Für das recht dicke Blech und auch die nun bald folgenden Blechteile der Bühne ist ein Biegewerkzeug unentbehrlich.


    Unterhalb der Bühne werden nun als nächstes die Zugänge der Stromversorgung montiert.

  • Warum schreibe ich eigentlich diesen Bericht?

    Ich finde, dass Herr Wenz da einen tollen Bausatz konstruiert hat. Ein Fertigmodell einer 16m - Drehscheibe wird es zu meinen Lebzeiten wohl nicht geben. Da hilft nur dieser Bausatz oder vollständiger Selbstbau, wie es schon einige Male dokumentiert wurde.

    Die Bilder in meinem Bericht sollen einen Eindruck geben, auf was man sich dabei einlässt und vielleicht Mut machen, diesen Bausatz anstelle eines weiteren Lokmodells zu erwerben.


    Ganz wichtig: Eine 16m - Drehscheibe braucht eher wenig Platz.

    Die Grafik zeigt den quadratischen Platzbedarf von Drehscheiben mit 16m (rot), 20m (gelb) und 23m (grün) Bühnenlänge. Um auch mit dem Drehteller von Lenz (schwarz) vergleichen zu können, wurde jeweils 1m für den Grubenrand hinzugefügt.


    Raster DS.png


    Leider habe ich es versäumt, von der großen Ätzplatte (20 x 60 cm) aus 0,5 mm Neusilber ein Foto zu machen. Die beiden Bilder zeigen die immer noch wesentliche Reste, nachdem die rund 36 cm langen Seitenwangen, die Unterzüge und etwa 10 Teile für die Querstreben bereits abgetrennt und verschliffen wurden. Ebenfalls fehlen die Teile, die als Unterleger etc. an der Schiene verbaut wurden.


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    Aus weiteren Messingblechen entstehen Teile zur Ausschmückung der Bühne.


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    Die Seitenwangen zeigen eine Vielzahl von geätzten Löchern (rot) und Nasen (grün). Z.B. die beiden rot markierten Löcher haben dann eine weitere Querstrebe aufgenommen.

    Die Vielzahl an grünen Nasen diente dazu, den unteren Zuggurt aufzunehmen.

    Die beiden hier im Ausschnitt gezeigten Wangen sind fast identisch, aber mit einer eingeätzten Kennung versehen, weil im Inneren einseitig Teile zum Betrieb der Verriegelung angelötet werden müssen.


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    Fertig eingebaut ragen die von innen verlöteten Nasen außen ca. 1 mm über die Ebene des jeweiligen Blechs hinaus und müssen plan gefeilt und geschliffen werden. Jedes Loch sollte vollständig mit Lötzinn gefüllt sein.

    Mit einer Ausnahme haben Nasen und Löcher gut zueinander gepasst!


    Die Querstreben sind Teile, die durchweg mindestens ein Mal abgewinkelt werden müssen. Ich habe dazu dieses Biegewerkzeug benutzt. Damit erhielt ich in allen Fällen sauber abgewinkelte Teile.


    IMG_1104.jpeg


    Details zum Zusammenbau der Bühne folgen in einigen Tagen.

  • Hallo Zusammen,


    selbst dann ist es ein stolzer Preis ... ob es einem das Wert ist muss jeder für sich selbst entscheiden.

    Trotzdem finde ich den Baubericht definitiv spannend und freue mich auf weiteres ...


    Viele Grüße,

    Stefan

  • Diese Variante wirkt dann eher modern. Den Mehrpreis von rd. 150 € für die filigranen Ätzteile finde ich OK.

    Ich strebe eher einen etwas heruntergekommenen Zustand an. Auch mein Lokschuppen nach württ. Motiven (Fachwerk mit ausgemauerten Gefachen) geht in diese Richtung.

    Auf der Homepage der WSB gab es mal einen Link zu einer alten Vereinszeitschrift mit Bildern aus Calw. Ich hoffe, der Link funktioniert.

    Wayback Machine

    Die Drehscheibe dort war wohl mal ganzflächig mit Brettern abgedeckt und hat dann später das umlaufende Geländer erhalten.

    Leider wurde das Teil 1972/73 abgebrochen.

  • Bevor es im Detail zum Innenleben der Bühne geht, dies vorweg:

    Ein Hubmagnet zieht während der Drehung ein Hebelsystem zurück. Beim Halt rasten auf beiden Seiten der Bühne zwei Nasen ein und fixieren die Bühne am gewählten Gleis. Die Bedienung erfolgt automatisch mit der Steuereinheit.


    Dieser Teil des Bausatzes umfasst ein 9V-Netzteil, eine Frontplatte aus Neusilber 18 x 7 cm, einen Drehschalter, einen Kippschalter und einige einfache elektronische Bauteile.

    Mit einem Drehschalter kann die Bühne ausgeschaltet, die Beleuchtung eingeschaltet und in zwei Stufen die Drehgeschwindigkeit gewählt werden. Ein Kippschalter bestimmt die Drehrichtung, wobei nur so lange gedreht wird, wie der Schalter nach links oder rechts gekippt ist.


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    Von hinten entsteht lt. Beschreibung ein „wilder Drahtverhau“ mit einigen Kabeln. Ich habe ihn mit Hilfe einiger Lüsterklemmen, die ich mit Heißkleber auf der Rückseite befestigt habe, „modularisiert“. Die notwendigen fünf Klemmen wurden mit Edding farblich markiert 2 + 3 geteilt, damit man noch an eine weitere Lüsterklemme kommt, die den Zugang vom Netzteil herstellt.


    IMG_1108.jpeg


    Bei den Farben habe ich mich meist an die Anleitung gehalten. Das grüne Kabel für den Motorstrom wurde auf der Platine durch ein kurzes Stück gelbgrün ersetzt. Auf dem Bild fehlen die grünen Kabel zum Motor.

    Die Frontplatte ist zugleich Masse.


    IMG_1109.jpeg


    Oben sind die Zugänge aus der Steuerung, unten führen 2 + 3 jeweils 60 cm lange farbige Kabel (grün fehlt!) zu Lüsterklemmen unter der Grundplatte der Drehscheibe.

    Für die Bau- und Testphase habe ich die Drehscheibenplatte auf zwei Bretter 40 x 10 cm gestellt, nach oben ragen die mitgelieferten Schrauben heraus, womit ich wahlweise das ganze Objekt auf den Kopf (Schrauben) oder die Füße (= Bretter) stellen kann.

    In eines dieser Bretter habe ich eine Öffnung (16,0 x 6,2 cm) gesägt, durch die das rückwärtige Innenleben des Steuerelements genau passt. So kann es später in einen entsprechend ausgeschnittenen Modulrahmen umziehen, bei dem die Frontplatte max. 60 cm von den Lüsterklemmen der DS entfernt sein wird.

    Das mitgelieferte Netzteil mit einem 2,1 mm Hohlstecker findet Anschluss an eine Kupplung, die durch das links herausragende schwarz-rote Kabel mit der Lüsterklemme oberhalb des mittleren Spannungsreglers verbunden ist, die den "Haupteingang" für die 9V-Elektrik der Drehscheibe mit Beleuchtung, Hubmagnet und Motor darstellt.


    Unter der Platte befinden sich 2 + 5 Lüsterklemmen mit farblich passenden Markierungen.

    • Schwarz gibt den direkten Anschluss an die Ringschiene und Masse Bühne.
    • Rot versorgt den Hubmagnet in der Bühne
    • Blau versorgt zwei LED und ein Lämpchen und erhält noch einen Vorwiderstand 270 Ohm.

    Rot und Blau bekommen Kontakt zur Drehscheibe über zwei der vier Schleifringe, die beiden äußeren dienen der Versorgung mit Fahrstrom.

    Die vier Schleifringe stecken auf der Antriebsachse, die Stromzufuhr erfolgt über einen Hebelmechanismus. Hier die Einzelteile aus verschiedenen Perspektiven.


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    Sie werden an dem Baum befestigt (s. letztes Bild). Wichtig ist, dass die Hebel genau in der Ebene der jeweiligen Scheiben liegen, damit die kleine Nut genau auf den Scheibenrand trifft. Der Ring mit der Nut muss wirklich leichtgängig drehbar sein. Hier noch einmal die Spindel. Beim grünen Pfeil habe ich das große Zahnrad für das Foto weggelassen. Beim roten Pfeil habe ich statt einer zwei Scheiben eingebaut.


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    Etwas heikel war das Anlöten der Mitnehmerscheibe, da die genaue Position lt. Anleitung „experimentell“ ermittelt werden muss. Bei mir entstand eine funktionsfähige Lösung mit einem Abstand von 67 mm, gemessen von der Oberkante Gewinde (im Bild rechts) bis zu Oberkante der Ms-Hülse aus dem großen Zahnrad. In diesem Abstand wurde die Hülse an der Spindel mit Lötwasser und Flamme befestigt, an die andere Seite wurde entsprechend die Mitnehmerscheibe mit den Krallen nach oben (im Bild nach rechts) gelötet.

    Der Zusammenbau der Spindel geht dann in der Reihenfolge

    Zahnrad aufstecken,

    Stahlscheibe 22 mm

    PA-Scheibe 25 mm

    Messinghülse, mit Silikonöl von außen geschmiert durch die Bühne stecken

    PA-Scheibe 25 mm

    (Königstuhl ab jetzt aufklebbar)

    Unterlegscheibe Stahl 12 mm

    Mitnehmer mit M6 Mutter festschrauben.


    Jetzt können von der anderen Seite die Kontaktscheiben aufgeschoben werden.

    Die habe ich wegen der mehrfachen Montage/Demontage immer auf einem Pinselstil verwahrt, den man von unten in die Spindel einstecken kann.

    Es soll nicht verschwiegen werden, dass es hier zwei Probleme gab:

    Das große Zahnrad schleifte am grünen Getriebekasten, was ich durch eine weitere Unterlegscheibe 22 mm ausgeglichen habe ( eine mehr als auf dem Bild beim Pfeil)

    Der Mitnehmer hat die Bauhöhe etwas vergrößert. Damit stehen die vier Kontaktscheiben relativ zu dem Holzturm um etwa 3,5 mm zu hoch.

    Ich habe deshalb den „Holzturm“ wieder abgetrennt und aus einem 3,5 mm dicken Rest eine kleine Platte als Unterlage gebaut.

    Den so erhöhten Turm habe mit der Grundplatte verklebt und verschraubt.

    Jetzt haben die Schleifkontakte exakt die Höhe der Scheiben.


    Wer den Bau dieser Drehscheibe ins Auge fasst:

    Nur die 3 Seiten des Turms verleimen, ihn aber nicht mit der Grundplatte verkleben.

    Spindel und Schleifer zusammenbauen. Prüfen, ob die Höhe passt und dann je nach Ergebnis mit oder ohne Unterlage geeigneter Stärke montieren.


    Zum Schluss für heute ein Blick durch den Ausschnitt auf die Spindel mit Holzturm und nur einem montierten Schleifer.


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    Deutlich unten links zu erkennen die Sägespuren und darüber der um 3,5 mm erhöhte Turm. Jetzt passen die Schleifer genau.

  • Hallo Modellbahner0,

    mein Respekt das du dir die Drehscheibe baust. Ich hatte die schon mal bei jemanden im Bau gesehen und spätestens bei der Stromzuführung und der Antriebstechnik war ich da raus!


    Viele Grüße

    Blaubär

  • Das Innenleben der Bühne


    Die beiden Wangen werden durch eine Reihe von Stegen zusammen gehalten.

    Auf der Strebe C ist eine Gabel montiert, an der sich eine Schwinge mit 5 Ösen befindet.


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    Die mittlere Öse ist der Drehpunkt, zwei jeweils diagonal gegenüber liegendem Ösen bewirken die Arretierung der Bühne an den Gleisabgängen. Eine weitere Öse oben bedient die Drehung des Gleisperrsignals auf der Bühne (folgt später), die freie untere Öse wird während der Drehung vom Hubmagneten so bewegt, dass die Schieber der Arretierung zurückgezogen werden. Alle Schrauben habe ich durch 8 mm bzw. 10 mm lange Schrauben ersetzt, was ich als weniger fummelig empfand.

    Zu den Kipphebeln, die die Schieber bewegen, werden Drähte und Rohre nach Vorlage gebogen. An allen acht nach oben gerichteten Stegen wurden vor Einbau von unten Muttern eingelötet, mit denen zwei Schichten des Bühnenbodens (Holz) vorläufig angeschraubt werden können. Der Boden ermöglicht es, die jeweiligen Endstellungen festzulegen.

    Die Bauanleitung sagt: Die Bewegung des Hebelsystems sollte leichtgängig sein. Es sollte sich eher klapprig als stramm anfühlen.

    Dazu war es nötig, die nach Plan ausgeführte Biegung der Rohre etwas nachzubessern. Einige wenige Zehntel Millimeter machen den Unterschied aus. Dies gilt für alle Teile dieser Mechanik, deren Einbau und Justierung nichts für Ungeduldige ist.


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    Nach Fixierung der Schieber mit Tesafilm können die in die Rohre gesteckten Drähte von unten verlötet werden.


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    Alle Muttern (außer der am Hubmagneten) wurden noch einmal nachgezogen und mit einem Tropfen Schraubensicherung in dieser Lage fixiert.


    Ein Ausschnitt der Bühne liegend mit probeweise aufgelegten Teilen:


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    Links ein Kopfträger, daneben eine Stütze und eine von 16 noch einzulötenden kurzen Versteifungen, die im Modell nur Deko sind. Dazu kommen noch einige längere.


    Der Weg zu den Stützen ist mühsam.


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    Oben eine mittelgroße Stütze, direkt aus der Platine. Darunter zwei kleine Stützen, einmal von vorn, einmal von hinten, mit den durch die Ösen zu steckenden Streifen zur Konstruktion von L - Profilen. Die Skala ist in cm.


    Hier dann die beiden kleinen Stützen fertig:


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    Die Gesamtmenge der Stützen erfordert eine Menge Zeit. Davon demnächst mehr.

  • Einige lose Bauteile…


    Mit dem Fortschritt der Arbeiten wurden die Platinen immer mehr geplündert und es fielen lose Teile an. Ich habe mich daher entschlossen, in der Anleitung nach der Verwendung dieser Teile zu suchen und sie sorgfältig beschriftet in kleinen Plastiktüten zu verwahren.

    Ein Beispiel waren die Übergangsbrücken, die an den 4 Schienenenden der Bühne(jeweils beidseitig) zu befestigen sind. Auf dem Bild die 8 bereits abgewinkelten Teile und nur 2 der insgesamt 16 Querstreben. Hier haben mich Verlustängste geplagt. Da wäre auf der Platine sicher noch Platz für ein paar Reserveteile gewesen…


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    Deswegen habe ich die schon mal zusammengebaut.


    In Ermangelung einer dritten Hand habe ich mich zu folgender Strategie entschlossen:

    Auf die Rückseite der Streben (schienenseitig) auf das Loch einen kleinen, aber nicht zu kleinen Lötpunkt setzen, mit 0,5 mm Bohrer wieder aufbohren, mit einer spitzen Pinzette die Nase des Dreiecks durchschieben, Lötzinn kurz erwärmen, dabei am ersten Dreieck mit einer Klammer die Wärme abführen.

    Von vorne ein winziger Punkt Lötzinn auf die Spitze und Erwärmen mit Lötwasser sichert das Dreieck endgültig gegen Verlust im Fahrbetrieb.


    1141.png


    Die gezeigte Ausbeute an verlöteten und geputzten Teilen hat den größten Teil eines Vormittags erfordert, am Ende erleichtert, weil keins von den 16 Teilen stiften gegangen ist. Von den fertigen Teilen hatte eins Angst vor der Kamera und hat sich versteckt.


    Und nun ab in die Tüte…

  • Womit ich so meine Zeit vertrödele…

    Die Bühne der Drehscheibe hat 4 Laufwerke mit je 2 Rädern.

    Es war eine Fummelei auf engstem Raum. Die beiden kleineren Laufwerke enthalten auf einer Fläche von 2,7 x 1,6 cm und einer Höhe von 1,2 cm (ohne Pendelblech) 64 Teile.

    Die Bohrer zeigen die Lage der Achsen. Die Lagerblöcke sind leicht gedreht, damit die Achsen immer auf den Kreismittelpunkt zeigen.


    IMG_1170.jpeg


    Zum Größenvergleich eine Zünholzschachtel.


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    Der Hinweis "Von Kindern fernhalten" gilt auch für diesen Bausatz.

    Details folgen.

  • Womit ich so meine Zeit vertrödele Teil 2


    Inzwischen sind die Laufwerke mit Rädern versehen, womit den kleinen Laufwerken 6 weitere Teile zugefügt wurden, den größeren, die ohnehin schon aus 67 Teilen bestanden, weitere 9 Teile.

    Angeblich passen 18 Menschen in eine Telefonzelle:


    telefonzelle.jpg


    Aber es passen auch 292 Teile aus dem Bausatz von Wenz auf eine Zündholzschachtel:


    IMG_1171.jpeg


    Das kurze Laufwerk mit Rädern noch einmal im Detail


    IMG_1173.jpeg


    Hier das lange Laufwerk:


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    Jedes Laufwerk besteht aus 14 Ätzteilen. 40 Nasen müssen umgebogen, verlötet und abgeschliffen werden.

    Das leicht schräg gestellte Blech muss sorgfältig angelötet werden. Auf dieser Naht liegt 1/4 des Gewichts von Lok und Bühne.

    An allen Stößen werden mit Lötwasser die Fugen gefüllt. Das fertige Laufwerk sieht zwar filigran aus, ist aber ziemlich robust.


    Wichtig beim Zusammenbau der Laufwerke: Die Unterseite muss mit ihren Bohrungen genau zur Oberseite passen. Wegen der Schrägstellung der Achslager ist sie andernfalls falsch herum eingebaut und die Bolzen passen nicht. Deshalb sollte vor dem Umbücken der Nasen der Durchgang des Bolzens durch alle Löcher beider Bleche sichergestellt werden. Eine Sichtprobe gegen das Licht tut es natürlich auch.


    Jedes Laufwerk hat 16 Lagerbolzen, in die Blöcke aus Messingguss eingelötet werden müssen. Das Anschrauben der Lagerbolzen ist ganz besonders mühselig. Es sind an den 4 Laufwerken immerhin 64 Bolzen und 128 Muttern, wobei gefühlt nur jeder 3. Versuch klappt. Man neigt dazu, außen anzufangen. Dadurch wird aber das Verschrauben der inneren Bolzen noch etwas unhandlicher.

    Irgendwann geht der Frust über abgefallene Muttern zu weit und man braucht eine Pause. Für die Montage der Bolzen und Muttern der Laufwerke sollte man ruhig einen Tag seines Lebens einplanen…


    Die Bolzen sind übrigens genau abgezählt: 64 Stück. Nicht an allen ließen sich die Muttern problemlos aufdrehen. Ob das an den Gewinden der Bolzen oder an den Muttern lag oder ob ich sie durch mehrfaches verkantetes Aufsetzen verdorben habe? Ich weiß es nicht. Ich habe diese Bolzen (ca. 5 Stück) dann im Inneren der Laufwerke ohne die unteren Muttern verlötet. Das ist optisch nicht wahrnehmbar, genau wie so manch anderes auf den Bildern gezeigte Detail auf der fertigen Drehscheibe für immer unter der Bühne verschwinden wird.

    Sollte es mir jemand gleich tun, empfehle ich, vorab auf jeden Bolzen eine Mutter zu drehen, um die Leichtgängigkeit sicherzustellen bzw. überhaupt erst zu erzeugen.


    Die Laufwerke werden in/an den 4 Kopfstücken befestigt.


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    Auf jedem Kopfstücke wird ein Kasten mit Deckel zunächst verschraubt (hier nur tw.), später gelötet. Der Kasten hat von unten einen Schlitz und im Deckel einen nach innen zeigenden Lötnagel (innen hinter dem Kreis).


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    Durch einen Schlitz im Kasten wird von unten das Pendelblech gesteckt.


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    Die Breite des Schlitzes ermöglicht ein leichte Pendel in Fahrtrichtung, die Aufhängung am Nagel ein Pendeln zur Seite.


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    Nach dem Verlöten der 4 Kopfteile an der Bühne und der Montage der Laufwerke gibt es erst einmal eine Probefahrt, bevor die Montage der Stützen erfolgen kann.

  • Montage der Kopfstücke


    Jetzt wurden die 8 Schrauben eingesetzt, die Kopfstück, Kasten und Deckel zusammenhalten. Mein „Spezialschraubenschlüssel“ leistete hier gute Dienste.

    Nach dem ersten Kopfstück wusste ich, dass es besser sein würde, von unten anzufangen, weil die anfänglich labile Anordnung durch die unten weiter herausragenden Muttern mehr Stabilität erhält. Für die obere Reihe hat es sich als praktisch erwiesen, die Bohrung hinten mit einem 1,1 mm-Bohrer etwas anzusenken. Das lässt die Schraube vorne 2…3 Windungen weiter austreten und erleichtert die Verschraubung. Es ist übrigens dank der präzisen Lage der Ätzungen, die noch mit einem 0,5mm-Bohrer nachgearbeitet wurden, äußerst problemlos, die Schrauben durch Kopfstück, Kasten und Deckel durchzuführen, wenn erst einmal mit den ersten beiden Schrauben unten eine halbwegs feste Struktur gegeben ist.


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    Nach erfolgreicher Verschraubung werden die Kopfstücke mit den Deckeln verlötet und die Schraubenköpfe von hinten angelötet.

    Danach können die Kopfstücke an die Bühne angelötet werden.


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    Nächster Schritt ist das Anlöten der Versteifungsbleche, die im Modell nur Deko sind.

    Insgesamt sind 23 solche Versteifungsbleche seitlich zwischen den Kopfstücken zu montieren, bevor es dann endlich an die Montage der schon lange bereit liegenden Ausleger gehen kann.

    Jede Versteifung wird als Winkel dargestellt. Der senkrechte Teil des Winkels wird durch zwei Löcher in den Seitenwangen gesteckt und mit etwas bleihaltigem Lot angeheftet.

    Darauf wird Lötwasser gestrichen und der Streifen mit der Nietimitation aufgelegt. Dies kann ruhig auch schräg sein. Mit der Flamme fällt der Streifen nach unten auf die Seitenwange und saugt sich meist in der richtigen Lage fest. Ggf. wird mit der Pinzette dessen Lage korrigiert und der senkrechte Teil des Winkels justiert. Auch hier gilt wieder: Stege von den kleinen Teilen sorgfältig abschleifen. Ansonsten passt alles perfekt.


    IMG_1188.jpeg


    Das Anlöten der Versteifungen hat wieder mal 46 Einzelteile vom Tisch gebracht. Jetzt ist an der Zeit, die Lötstellen an der Bühne mit Glasfaserpinsel und Spiritus von den Rückständen des Flussmittels zu befreien. Danach glänzt alles wie neu. Die Lichteffekte aus der Arbeitsrichtung des Glasfaserradierers werden unter dem Lack verschwinden.

    Im Inneren der Bühne müssen abschließend noch die Nasen der senkrechten Teile der Versteifungen abgeschliffen werden, damit es nicht zu einem Kontakt zu den kleinen Nägeln kommt, mit denen die Schienen von unten Halt bekommen.


    Eine kleine Restarbeit von der Bühne war noch zu erledigen. Es musste der Mitnehmer für das Sperrsignal montiert werden. Dieses Signal steht außerhalb der Bühne. Die Drehung wird ausgelöst von der Bewegung des Verriegelungsgestänges und über ein rechtwinkliges Dreieck um 90° gedreht nach außen übertragen. Das Foto der Anleitung fand ich nur bedingt hilfreich.

    Drehpunkt an der Konsole ist ein Lötnagel, der durch den rechten Winkel des Dreiecks geführt wird. Durch die beiden 45°- Winkel werden zwei Lötstifte in entgegensetzter Richtung eingelötet.

    Die Stange wird mit einem weiteren Lötnagel am Mitnehmer befestigt. Der wird so positioniert. dass das Dreieck genau eine 90°-Drehung ausführt.

    Bei der außen führenden Stellstange sollte jetzt schon geprüft werden, dass die größere Öse ohne Spiel, aber leichtgängig, über den Lötnagel aus dem dreieckigen Hebel passt.


    Im Bild ist die Stellstange ohne eine noch notwendige Formänderung probehalber nach außen führend aufgelegt.


    IMG_1187.jpeg


    Ich habe das Schema der Mechanik innerhalb der Bühne noch einmal schematisch dargestellt. Seitenansicht:


    Schema 1.png


    Feste Drehpunkt sind rot.


    Der blaue Eisenkern des Hubmagneten wird im stromlosen Zustand durch eine Feder nach links gezogen. Während der Drehung ist der Hubmagnet stromdurchflossen. Dadurch erfolgen die Bewegungen in Pfeilrichtung. Die Hebel und damit die Schieber (magenta) bewegen sich zur Bühnenmitte.

    Die Laternendrehung wird durch einen Mitnehmer (orange) ausgelöst:


    Schema 2.png


    Bewegt er sich nach rechts, vollzieht der dreieckige Hebel eine Drehung um 90°. Der grüne Hebel überträgt diese Bewegung außerhalb der Bühne auf die rote Achse der Laterne. Der dortige Hebel vollzieht ebenfalls eine Drehung um 90°. Grüne und schwarze Punkte am Signal tauschen ihre Positionen.


    Das Biegen und Einlöten der Mutter auf der Rückseite erfordert präzise Arbeit. Wenn die Mutter nicht exakt sitzt verkantet die Schraube und der Mitnehmer lässt sich nicht kraftschlüssig befestigen.

    Letztlich sind meine Bilder auch nicht viel besser als die der Anleitung. Am Mitnehmer liegt die Stange darunter. Der Lötnagel wurde von oben mit einem Fetzen Alufolie als Trennschicht angelötet. Der dreieckige Hebel liegt mit dem roten Punkt auf der Konsole,

    ebenfalls von oben mit einem Fetzen Alufolie als Trennschicht angelötet.

    Die beiden anderen Lötnägel wurden außerhalb der Bühne angelötet, der linke (schwarz) ebenfalls mit Alufolie als Trennschicht.

    Letztlich ist diese Mechanik ziemlich simpel. Wichtig ist nur, dass sie ohne Reibung funktioniert und die Feder im stromlosen Zustand die Bühne verriegelt.

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