Hallo Freunde der Donnerbüchsen,
für den Nebenbahnpostverkehr lohnte es sich für die DRG scheinbar nicht immer, separate Postwagen einzusetzen. So entschloss man sich einige ehemalige 4.Klasse Durchgangs-Einheitswagen umzubauen. Das größere Abteil wurde zu einem Postraum umgebaut. Bei der DRG und der DR behielten die Wagen ihre Gasbeleuchtung, bei der DB sind einige auf elektrische Beleuchtung umgebaut worden.
Im Buch „Reisezugwagen-Archiv 1“ von Transpress gibt es zu diesem Wagen eine Beschreibung und eine Zeichnung (Seite 189). Auf der Internetseite www.donnerbuechse.eu findet man unter den Cid-21 auch ein Foto eines rekonstruierten Wagens.
In N hatte in den 70er Jahren die Fa. Stein KG Leipzig diese Wagen als Modell auf den Markt gebracht. Man hatte es sich allerdings recht einfach gemacht, indem nur andere Seitenwände verwendet wurden, ansonsten war alles wie bei dem normalen Wagen. Das Sprengwerk sowie die Trittstufen unter den Postraumtüren fehlten.
BRAWA hat den Wagen später in H0 heraus gebracht.
Dieser Umbau ist ein „Gemeinschaftswerk“ von Ingo (V8maschine) und mir.
Für den Umbau findet eine Donnerbüchse von Lenz Verwendung. Von dieser werden nur das Fahrgestell, die Bestuhlung und die Bühnen Verwendung finden.
Weiteres benötigte Material:
U-Profil 5x2
U-Profil 1,5x1
Rohr Durchmesse 10mm (besser 11mm, habe aber keinen Anbieter gefunden)
Winkelprofil 2,5 x 2,5
Messingstreifen 2x0,3 (alles bei Knupfer)
8 Gaslampenhutzen (Krapp)
10 Wendlerlüfter (Krapp)
2 breite Aufstiege (Krapp)
0,3mm,1mm und 1,5mm Polystyrol
Draht verschiedener Durchmesser
4 Laternenhalter (0problemo)
Begonnen wird mit dem großen Schlachtefest. Am Boden werden die 6 Schrauben heraus gedreht, dann kann bei leichtem nach außen biegen der Bühnengeländer das Gehäuse abgenommen werden. Die Bühnen sind nur aufgeklippst, diese können mit etwas Gefühl ebenfalls abgenommen werden. Die Stromkupplungen sind nur gesteckt und können abgezogen werden(werden bei der DRG/DR-Variante nicht mehr gebraucht).
Vom Gehäuse werden dann alle Griffstangen und die Halterungen der Schutzgitter abgezogen(sind auch nur gesteckt). Die Kabel von der Lichtplatine zu den Perronlampen müssen abgelötet werden, dann können die Perronlampen ebenfalls aus den Stirnwänden heraus gezogen werden.
Vom Fahrgestell werden die Toilettenrohre, der Batteriekasten und der Generator abgebaut (Batteriekasten war angeklebt, alles andere nur gesteckt).
Als erstes wurden die neuen Langträger aus den Messing-U-Profilen und den Winkelprofilen angefertigt. Hier bin ich einen Kompromiss eingegangen. Normalerweise verläuft dieser Träger von Pufferbohle zu Pufferbohle. Allerdings wäre dann das Fahrgestell der verwendeten Donnerbüchse zerfallen. Von der Seite sieht man später meinen Schwindel nicht mehr. Also wurde das U-Profil nur in Länge des Wagenkastens ausgeführt. Zuerst wurden die beiden senkrechten Winkelprofile angelötet, dann untere Profil. An den Knickstellen wird bei diesem Profil etwas Material herausgeschnitten.
Danach werden aus den Messingstreifen die Wagenkastenstützen oben auf das U-Profil gelötet. Diese werden auf 8mm Länge nach unten abgewinkelt, das nach unten zeigende Stück sollte dann 7mm Länge aufweisen. Es wird dann unten in das U-Profil eingesteckt, ohne es zu verlöten(es besteht dann noch die Möglickeit einer Korrektor wenn das Gehäuse aufgesetzt wird). Aus 0,3er Polystyrol wurden dann noch die Knotenbeche aufs Sprengewerk geklebt. In diese wurden zuvor noch Nietköpfe eindrückt.
Vom Fahrgestell wird jetzt auf einer Seite der vorhanden Langträger abgeschnitten. Der Schnitt erfolgt 8mm von der Außenkante entfernt. Jetzt kann der neue Langträger angepasst und angeklebt werden. Dafür habe ich „Super GlueGel“ von Wiko genommen. Die Klebeverbindung lässt sich noch kurzzeitig korrigieren ehe dann die Teile zusammen gepresst werden. Wenn der Kleber dann abgebunden hat, wird der zweite Langträger auf der anderen Seite angebracht.
Die Toilettenabflußrohre werden als nächstes angebracht. Diese befinden sich im Abstand von 131mm von dem Pufferträger auf der Bremserseite. Auf einer Seite musste für dessen Halterung ein Stück 1mm Polystyrol eingesetzt werden auf der anderen Seite war nur eine neue Bohrung erforderlich.
Die Gasanlage besteht aus zwei Gaskesseln, zwei Auffüllstutzen und zwei Manometern. Hier muß man zum Teil eigene Lösungen finden, da einige Teile wie leider üblich, nicht in der Zeichnung enthalten sind. Die 53mm langen Gasbehälter wurden aus dem 1umm Rohr wie folgt angefertigt. Auf das 50mm lange Rohr wurde auf einer Seite ein Stück 1,5mm Polystyrol geklebt, das dann in Drehbank (oder Bohrmaschine) mittels Feilen ballig gedreht, danach auf das andere Ende des Rohres Polystyrol aufgeklebt und ebenfalls ballig gedreht. Die Haltebänder wurden aus schmalen Polystyrolstreifen hergestellt und angeklebt.
Da die Gasbehälter auf der Zeichnung nur in der Seitenansicht dargestellt sind, habe ich eine diagonale Anordnung der Gasbehälter gewählt. Der Gasbehälter neben dem Bremszylinder befindet sich in einem Abstand von 63mm zur Bremserbühne und der zweite Gasbehälter in einem Abstand von 143mm zur Bremserbühne.
Die Gasfüllstutzen gibt es als Gussteil, kann man aber auch leicht selbst herstellen. Sie bestehen aus einer 5mm x 5mm Grundplatte und einem 3mm langen und 3,5mm im Durchmesser Rundmaterialstück, welches am Ende abgerundet ist. Das daneben befindliche Manometer befindet sich in einem Schutzrohr mit Deckel. Dieses Schutzrohr entstand aus einem 4mm langen mit einem Durchmesser von 2,5mm Rundmaterialstück mit einem kleinem runden Messingdeckel. Auffüllstutzen und Manometer sind durch ein dünnes Rohr verbunden. Angebracht sind die Auffüllstutzen auf beiden Seiten in Wagenmitte.
Für die später in den Wagenkasten einzubauende Elektrik wurden noch zwei Kabel an die in Fahrgestellmitte verlaufenden Drähte angelötet.
Damit sind die Arbeiten am Fahrgestell erst einmal beendet, es kann nun in die Lackierei gehen oder rollen.
Zum Schlachten einer Donnerbüchse gibt es noch die zwei Alternativen, einmal das Fahrgestell samt Bühnen selbst bauen, oder ein altes Pola-Fahrgestell umbauen.
Bei der DB-Ausführung entfällt die Gasanlage, dafür ist der Generator wieder anzubauen. Der Batteriekasten befand sich bei dieser Variante in der Mitte des Sprengwerkes. Die Gaslampenhutzen auf dem Dach entfallen dann natürlich auch.
Fortsetzung folgt.
Mit freundlichen Grüßen
Roland