Signal Epoche II aus Weinertbausatz

  • Hallo,


    für Epoche-II-Fahrer sind die Fertigmodelle moderner Formsignale nicht so das Richtige. Also ist Selbstbau aus Bausätzen angesagt. Bausätze bekommt man bei Jürgen Moog und bei Weinert. Der Vorteil dieser Bausätze ist, das es einmal verschiedene Masthöhen gibt und das man diese auch der Epoche anpassen kann.


    Bei dem von mir jetzt verwendeten Bausatz handelt es sich um ein 8m-Signal von Weinert. Dieses wird in der preußischen Ausführung nach 1910 zusammen gebaut. Das später übliche rotweiße Brett am Mast war da noch nicht vorhanden, stattdessen wurde der Mast vorn rotweiß und hinten schwarzweiß lackiert. Die Signalflügel waren nicht mehr durchbrochen und entsprachen denen der später gebauten Signalen.


    Dem Bausatz liegt eine Bauanleitung bei, an die man sich halten sollte. Ich gebe daher vor allem Hinweise auf die verwendeten Hilfsmittel.


    Nach dem Kanten des Mastes habe ich die beiden Gussteile am Mastfuß und der Mastspitze eingelegt, dann mittels Holzklammern und einer Leiste den Maste zusammen gepresst und mit dem Lötkolben zugelötet. Anschließend mit Metallklammern den Mast im Bereich der beiden Gussteile gesichert und diese Teile mit dem Gaslötgerät eingelötet.

    forum-0-signal101Mast.jpg


    Ebenfalls mit dem Gaslötgerät wurden die Nachbildung der Windetrommel eingelötet. Das einzelne Zahnrad und die Kurbel können mit dem Lötkolben angelötet werden.

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    Die beiden Bolzen werden entsprechend der Zeichnung eingelötet. Löcher müssen mit dem Bohrglöbchen nachgebohrt werden.

    forum-0-signal104Gegengewichtsbolzen.jpg

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    In der Beschreibung wird auf ein Teil 11a verwiesen, welches im Bereich des Schaltkastens anzubringen ist. Ich habe es nicht im Bausatz gefunden. Aus einem 2mm breiten Blechstreifen ist es leicht anzufertigen.

    forum-0-signal106Winkel.jpg


    Das kurze Mastschild wird entsprechend der Zeichnung angelötet.

    forum-0-signal107Mastschild.jpg


    Die Petroleumlampe wurde mit einem Drahtbügel und unten mit einem Drahtring versehen. Der kleine Gussring wird auf der dem Signalflügel abgewandten Seite eingelötet.

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    Für die Lampenbefestigung am Mast musste ich mir etwas einfallen lassen. Stumpf ankleben hält nicht. Also habe ich ein Stück 1,5mm Rohr, 5mm lang, in die dafür vorgesehen Bohrung am Mast eingelötet. An dieses Rohrstück wurde eines der Kabel der Micro-LED angelötet und das zweite Kabel dann durch den Mast und eine der beiden Bohrungen des Schaltkastens gefädelt. Später kann dann auf dieses Rohrstück die Petroleumlampe aufgesteckt und verklebt werden.

    forum-0-signal109Lampenbefestigung.jpg


    Der Schaltkasten aus Weißmetall wurde angeklebt.

    forum-0-signal110Schaltkasten.jpg


    Nach dem Grundieren wurde der Mast weiß gespritzt und vorn mit Rot und hinten mit Schwarz abgesetzt. Die Seiten des Mastes bleiben Weiß. Der Sockel und die Spitze werden Schwarz lackiert.

    forum-0-signal111Mast.jpg


    Fortsetzung folgt.


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

  • Hallo,


    jetzt wird es kompliziert.

    Mit der weiteren Baubeschreibung hat man bei Weinert versagt. Der Konstrukteur des Signals wird sicher gewusst haben, was er da wie zusammen bauen muss. Es aber auch so zu beschreiben, dass ist ihm nicht gelungen. Er hätte seine Baubeschreibung vorher mal einem späteren Kunden übergeben sollen, damit dieser das Signal mal zusammen baut und fehlende Angaben ergänzen kann.

    Folgende Mängel habe ich schon mal gefunden:

    -In welchem Winkel werden die Teile 16(Signalflügel) und Teil 18 (Gegengewicht) zusammen gefügt?

    -Wie lang ist der kurze Messingdraht im Teil 20?

    -Wie lang ist der Messingdraht im Teil 24?

    -Wo kommt das Teil 24 hin?

    Weiterhin wäre es für den Erbauer des Bausatzes sehr gut gewesen, wenn ein Bild der Messingplatine mit Angabe der Bauteilnummern in der Beschreibung vorhanden wäre, dann könnte das Rätselraten entfallen, welche Bauteile was darstellen.


    Das Teil 18 (Gegengewicht) habe ich jetzt so angelötet, dass die Lasche mit den beiden Bohrung parallel zur Oberkante des Signalflügels verlaufen, so dass das Gewicht ca. 45° zur Achse des Signalflügels steht.

    forum-0-signal113Signalflügel.jpg


    Den kurzen Stift im Teil 20 habe ich, nachdem ich dessen Funktion ermittelt habe, erst einmal 4mm lang gemacht. Den Stift im Teil 24 habe ich 10mm lang gemacht. Kürzen kann man sie immer noch.

    forum-0-Signal114Stellmechanik.jpg


    Jetzt müssen diese Teile erst einmal lackiert werden, ehe weitere Überraschungen kommen.



    Fortsetzung folgt.


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

  • Hallo,


    das im vorhergehenden Beitrag gesuchte Teil 24 hat sich auf einer Zeichnung in der Bauanleitung eingefunden. Es wird benötigt, um eine vereinfacht Form des Signales zu bauen. Dafür würden dann die Teile 37 und 38 entfallen. Ich habe mich aber für die vorbildliche Variante entschieden.


    Als nächstes wurde erst einmal das Gegengewicht, welches in Mastmitte angebracht werden muss angefertigt. (Teil 28) Dort ist eine der mitgelieferten Hülsen einzulöten.

    forum-0-signal115Gegengewicht.jpg


    Danach wurden die Teile 37 und 38 für den Einbau vorbereitet. In Teil 38 wurden zwei kurz Drähtchen und in Teil 37 ein ca. 10mm langer 0,5er Draht eingelötet. Beim Teil 37 in das untere Loch so des die beieinander liegenden Löcher frei bleiben.

    forum-0-signal116Teile37 und 38.jpg


    Als erstes werden die zuvor mit grünem und roten Scheiben versehene Blende in den Mast eingesetzt und mit der hinteren Abdeckung verlötet. Diese hintere Abdeckung befindet sich auf Höhe der grünen Scheibe.

    forum-0-signal117Montage20und22.jpg


    Dann erfolgt die Montage der Mechanik. Ein Drähtchen des Teil 38 wird in die noch offene Bohrung des Teiles 26 gesteckt und mittels einer der kleinen Scheiben gesichert. Das zweite Drähtchen des Teils 38 wird in die linke Bohrung des Teils 37 gesteckt und mit einer kleinen Scheibe gesichert. Die so montierten Teile werden in die beiden Bohrungen des Mastes gesteckt. Dabei darauf achten, dass beim Teil 37 die zwei neben einander liegenden Bohrung nach oben zeigen. Das ganze dann auf der Mastrückseite wieder mit kleinen Scheiben sichern

    forum-0-signal118Montage37und38.jpg


    forum-0-signal119Montage37und38.jpg


    Zum Verlöten der kleinen Scheiben wurde ein Stück Papier zwischen Scheibe und Bauteil gelegt, damit sich die Scheibe wirklich nur mit dem Drähtchen verbindet.

    forum-0-signal120AnlötenSicherungsscheibe.jpg


    Bevor der Signalflügel aufgesteckt wird, sind erst einmal der 0,8mm Stelldraht und der 0,45mm Draht zum Teil 37 in den Flügel einzuhängen. Dazu ist die lasche etwas aufzubiegen, in das kleinere Loch den 0,45er und in das größere Loch den 0,8er abgewinkelten Draht einstecken, dann Lasche zurück biegen. Die Drähte können dann nicht mehr aus den Löchern fallen. Der 0,45er Draht sollte ca. 20mm lang und der 0,8er Draht mindestens 80mm lang sein. Dann Signalflügel mittels einer Scheibe sichern.

    forum-0-signal121DahtSignalflügel.jpg


    Jetzt den den vom Signalflügel kommenden 0,45er Draht in das rechte obere Loch des Teils 37 stecken. Hier muss durch Probieren die genaue Länge ermittelt werden. Ich habe diesen Draht unterhalb der Ausgleichgewichtes des Signalflügels um 1mm gekröpft, um auf die Ebene des Teils 37 zu kommen. Von der Bohrung im Flügel zur Bohrung im Teil 37 ergibt sich ein Abstand von 15mm.

    forum-0-signal122Stellmechanik.jpg


    forum-0-signal123Stellmechanik.jpg


    Dann kann das Gegengewicht aufgesteckt und mit einer Scheibe gesichert werden. Der vom Signalflügen kommende Draht wird so abgewinkelt, dass das Gegengewicht bei waagerecht stehendem Signalflüge leicht schräg mit dem Gewicht nach unten steht. Dieser Draht wird in das äußere Loch gesteckt und dann flach gedrückt. Der untere Stelldraht kann jetzt durch den Schaltkasten in die innere Bohrung des Gegengewichtes gesteckt und ebenfalls flach gedrückt werden

    forum-0-signal124Gegengewicht.jpg


    Bei der Montage des ganzen „Bewegungsapperates“ ist darauf zu achten, dass alles sehr leichtgängig gehen muß!


    Wer das Signal mit der rotweißen Mastblende bauen möchte, der kann diese jetzt anbringen.


    Fortsetzung folgt.


    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

  • Hallo,


    viel Zeit habe ich verbraucht, um ein Bild einer Petroleumlaterne für die Signalbeleuchtung zu finden. Erst einmal habe ich einige Hersteller gefunden, so u.a. die Firma OSMEKA. Dabei stellte es sich heraus, dass bis 1992 einige Signale mit Petroleumlaternen ausgerüstet waren!

    Bei Google habe ich dann endlich eine bei ebay eingestellte Signalmastlaterne gefunden. Mit Verblüffung habe ich festgestellt, sie sieht fast so aus, wie die Gaslaterne, nur ohne Gasflasche und dafür mit einem kleinen Standfuß. Also, Gasflasche abschneiden und kleinen Standfuß aus einem Stück Polystyrol anbringen.

    forum-0-signal125Lampe.jpg


    Signallampe angebaut und LED in Betrieb genommen. Es zeigte sich, die LED hat ein zu starkes Licht, oder die Signalscheiben sind zu schwach eingefärbt. Also wurden die Signalscheiben mit grünem und rotem Glühlampentauchlack nachgefärbt, mit dem nun befriedigendem Ergebnis.

    forum-0-signal126Licht.jpg

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    Signalantrieb

    Der von mir verwendete Bausatz enthält Bauteile für den Anbau eines Bemo-Motorantriebes. Wer diese kennt, weiß, dass wenn man diese fest mit dem Signal verbaut, es einen sehr großen Ausschnitt in der Anlage erfordert. Oder wenn man sie getrennt unter der Anlage einbaut, es ein ganz schönes gefummel ist, diese so anzubringen, dass dann das Signal ordentlich schaltet. Auf dem Bauplan sieht es natürlich ganz einfach aus.

    Also habe ich versucht, das Signal mittels Linearservo zu stellen. Was anfangs auch ging. Um sicher zu gehen, dass der Antrieb auch nach vielen Schaltvorgängen noch geht, wurde der Servoantrieb mit einem Servotester ausführlich getestet. Nach einigen Minuten surrte der Motor und der Signalflügel bewegte sich nicht mehr. Ein Zahnrad im Linearantrieb hatte sich gelöst. Also Schrott! Die herkömmlichen Servos haben sich bewährt, erfordern aber wieder den großen Ausschnitt in der Anlage, um eingebaut werden zu können.

    forum-0-signal128Sevoantrieb.jpg


    Auf meinen bisher gebauten Segmenten steht ein Rangiersignal, welches mittels in einem Rohr geführten Stahldraht gestellt wird. Das ist der wohl platzsparenste Antrieb überhaupt und erfordert keinerlei Verkabelungen (außer für die Laterne). Der Antrieb wird auch nicht „aussteigen“ und kostet nur wenig, funktioniert aber absolut sicher.

    forum-0-signal129Mechantrieb.jpg


    Also, werde ich auch die Formsignale so stellen, sollte es mit dem Rohr und dem Stahldraht wegen der Entfernung zum Anlagenrand nicht funktionieren, können auch mittels Feder gespannte Seilzüge eingesetzt werden. Das hatte ich in Dresden auf der Messe mal an eine N-Anlage gesehen, dort wurden alle Weichen und Signale so gestellt.



    Mit freundlichen Grüßen

    Roland

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