www.spur-01-forum.de

  • Hallo!

    Da man sich hier offenbar an meinem Beispiel "Schnellenkamp" ereifert und dafür sogar Konversationen startet, nehme ich ihn aus meiner Aufzählung und setze dafür PAULO. Ändert nichts an meiner Argumentation.

    Könnte auch ADDIE sein. Denen gönne ich auch ihren Ruhestand. Mögen sie ihn lange geniessen!

    Trotzdem fehlen sie dem Spur 0-Markt!

  • Einen wunderschönen guten Abend


    Der Spur 0 Markt hat sich verändert und wird sich weiter verändern. Es wird auch vorkommen das Firmen diesen Markt betreten , aber auch wieder verlassen werden.

    Welche die lange dabei waren und den Spur 0 Markt mit tollen Artikel beglückt haben hören aus Altersgründen auf . Finden vielleicht für ihr Sortiment keinen Nachfolger .

    Es gab auch eine Zeit wo viele H0 Bahner zur 0 gewechselt sind , aber nicht alle sind geblieben.

    Auch dafür gibt es Gründe . Auch gab es Händler die hatten alles was es an Rollmaterial gab ,am Lager. Dies machen auch nicht mehr alle.

    Angebot wird auch oft von der Nachfrage geregelt.

    So ist heute oft auch bei den Herstellern , selbst in H0. Da gibt es auch mittlerweile Neuheiten welche wegen zu geringer Nachfrage nicht produziert werden.





    Mit freundlichen Grüßen


    Lothar

  • Brawa ist aus meiner Sicht ein Beispiel für verfehlte Modellpolitik aufgrund falscher Erwartungen. Sie waren verheißungsvoll gestartet, rochen wohl die Goldgräber-Stimmung in der seinerzeit von Bernd Lenz (danke, Be-El, für alles 😍) wiederbelebten Großspur Null, rutschten aber nach ein paar begrüßenswerten Neuheiten, die außer ihnen niemand hatte, schnell in die aus dem H0-Sektor bekannte Unart ab, ein Grundmodell mit gefühlt 1000 Lackierungsvarianten (Oppeln, UIC-Kühlwagen) heraus zu bringen - und vergaloppierten sich mit dem Breuer leider völlig. Die Spur-Null-Fans warteten damals auf was anderes (was haben wir im Nachbarforum an Luftschlössern gebaut, was das erste Brawa-Triebfahrzeug werden könnte - dann kam der Lokomotor...) und waren sehr enttäuscht, zumal der Kleine unter nervigen Kinderkrankheiten unter anderem beim Decoder litt.

    Die 1000 Lackvarianten in Überproduktion sorgten für die bekannten Verramschungs-Aktionen, auch ich kaufte Kühlwagen, die mal 139 Euro gekostet hatten, für 79 Euro. Sonst hätte ich heute auch nicht die fast komplette UIC-Sammlung. Als dann der X05 angekündigt wurde, fragten sich wohl nicht wenige, warum ausgerechnet ein so unspektakulärer Flachwagen, ein absoluter Brot- und Butterstandard, per Umfrage samt Vorbestellung annonciert wurde. Da war die Luft schon raus, Ernüchterung war an die Stelle der Euphorie getreten. Die Resonanz war (erwartbar) gering und Brawa stieg aus dem Spur-Null-Markt wieder aus. Böse Leute unterstellten damals Vorsatz - man wollte raus und suchte eine Ausrede...

    Aus wirtschaftlicher Sicht verständlich, dennoch ein vermeidbarer Crash. Geringere Stückzahlen hätten den Preisverfall gebremst, weniger Varianten und mehr eigenständige Formneuheiten (ja, ich weiß, wieviel ein Modellfahrzeug im Formenbau kostet) hätten die Fans bei der Stange gehalten. Hätte das Lok-Debüt BR 75 geheißen oder V 65, dann wäre es auch gut verkauft worden, da bin ich sicher. Brawa-Detaillierung und -Qualität waren mit den Güterwagen schon auf einem Niveau (in Null), das nichts zu wünschen übrig ließ. Wer einmal eine H0-Dampflok von Brawa besessen hat, weiß, welche Supermodelle aus Waiblingen kamen und kommen.

    Und nun, wo der Hype schon wieder gut ein Jahrzehnt her ist, sind selbst die vermeintlich zu viel produzierten Brawa-Wagen selten geworden. Wer in der Bucht oder in den Kleinanzeigen nach "Brawa Spur Null" sucht, findet nimmer viel und wenn doch, dann zu hohen Preisen. Aus persönlichen Gründen, die ich hier gerne darlege, wenn manches aus dem Planungsstadium (1:1, nicht 1:45) konkreter wird, hätte ich gerne einen Breuer - aber nicht zu Mondpreisen.

    Von daher wünsche ich den MBW-Nachfolgern ehrlich Glück und ein treffsicheres Händchen bei der Modellauswahl. Von mir aus darf es für die Henschel gerne ein Crowdfunding geben, um ein wenig Planungssicherheit herzustellen. Mein Wunsch, gerne in eine konkrete Bestellung zu übernehmen, wäre die babyblaue Werkslackierung à la Märklin mit silbernem Henschel -Stern. Dazu das Pendant von Lenz und die Bestückung für den Werksanschluss ist komplett.


    Herzlicher Abendgruß vom Hans

  • Nachsatz: Seit Samstag sind meine STEF-Kühlwagen von Brawa nicht mehr alleine, denn nun sind endlich die französischen UIC-Kühlwagen von rail43 bei mir eingetrudelt. Absolut konkurrenzfähig, noch ein wenig feiner detailliert als Brawa und Lenz und trotz nominellem Maßstab 1/43,5 optisch kompatibel zu Brawa und Lenz. Roger Pichon und sein Team haben einen Superjob gemacht - und weil die Stückzahl von vornherein gering gehalten wurde, besteht hier wohl auch keine Verramschungs-Gefahr. Frage an diejenigen, welche die Epoche III noch selbst erlebt haben: Kann ich aus den Kühlwagen von Brawa, Lenz und rail43 den "Fischzug" zusammenstellen oder ist das Krampf?


    Gruß vom Hans

  • Lieber Lothar,


    Blindheit habe ich der Firma Braun auch nicht unterstellt. Ich erinnere mich an die frühen Eisenbahntage des kleinen Hans (das ist unfassbare 52 Jahre her 🙃), als Brawa noch für Litzen in verschiedenen Farben stand und etwas später für wunderschöne Laternen und Signale. Als sie anfingen, Fahrzeuge zu bauen, war schnell klar, dass hier etwas Besonderes am Entstehen war. Bei Traummaschinen wie der BR06 siegte die Faszination über den Preisschock, diesen Riesendampfer im Stromlinienkleid habe ich bis heute. Auch die württembergische AD gönnte ich mir, musste aber bei meiner Wechselstromversion feststellen, dass der Schleifer die Antriebsräder der leichten Lok so in die Höhe drückte, dass es mit der Zugkraft äußerst mau wurde. Ein Bleigewicht im Führerhaus brachte Linderung - aber deutlich problemloser war der Fahrbetrieb mit ähnlichen Vorbildern etwa von Fleischmann, weil da die Rahmen aus schwerem Metall gefertigt wurden.

    Trotzdem hätte ich mir gerne auch Brawa-Loks in Null gekauft, weil der Eindruck aus der H0 doch mehrheitlich positiv war. Bei der Gleichstrom-Ausführung der AD alias BR13 gab es die Traktionsprobleme mangels Schleifer übrigens nicht. Die Idee, anspruchsvolle Null-Bahner mit einer skurrilen Kiste wie dem Breuer fangen zu wollen, würde ich eher mit Blauäugigkeit als mit Blindheit assoziieren. Während später Lücken von MBW, Lenz und (noch einmal viel später) KM1 geschlossen wurden, wünschte man sich vom schwäbischen Premium-Hersteller Brawa damals halt einfach Lenz-Alternativen im noch bezahlbaren Rahmen (etwas teurer war okay) und eine Angebots-Erweiterung um einiges, das man aus der Halbnull kannte. Ich habe zum Beispiel in H0 von Brawa einen sechsachsigen Vorkriegs-Kesselwagen, den ich liebend gerne auch in den Null-Fuhrpark eingestellt hätte - eines der vielen Wunschmodelle, die aus Waiblingen leider nie kamen...

    Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber die Konstruktion eines Null-Modells ist wahrscheinlich einfacher, wenn ich von einer sowieso schon hoch detaillierten Ausführung im kleineren Maßstab hochskalieren kann. Da wäre die Sache mit der größeren Formenvielfalt vielleicht gar nicht so kostspielig und problematisch gewesen. Nur meine zwei Cent...


    Gruß aus dem verschneiten Fürth

  • Hallo Hans

    Die Entwicklung eines Modells egal welche Spur ist immer für sich selbst im jeweiligen Maßstab ein eigner Prozess.

    Auch wenn bei einem Hersteller das Modell schon z.B. in Ho vorhanden ist kann man dies nicht einfach vergrößern.

    Recherche , technische Zeichnungen kann man zwar verwenden , aber grad wegen einzelner Details ist die Entwicklung innerhalb des Maßstab eine eigne Sache.

    Je größer der Maßstab desto mehr Details können feiner realisiert werden und da ist manches schwere umzusetzen. Grad auch weil der Modellbahner noch mehr auf bestimmte Details achtet.

    In kleineren Maßstab gibt es wieder andere Herausforderungen.

    H0 bietet den Vorteil dass ich dort mit einer ganz anderen Stückzahl arbeiten kann und so die Kosten sich so anders rechnen.



    Mit freundlichen Grüßen


    Lothar

  • Leider kommt an die Qualität von Brawa niemand heran.

    Die Aussage ist mir zu pauschal.

    Was sind denn die Alleinstellungs-/Qualitätsmerkmale (Detaillierungsgrad, Bremsanlage, ........) der Firma Brawa, wodurch sie sich von den anderen Herstellern unterscheidet.


    Gruß

    Lokwilli

  • Hallo Zusammen,


    was Heiner schreibt, kann Ich durchaus teilen.


    Habe mir schon vor langer Zeit von einigen Firmen die Handelsregisterauszüge samt Altersangaben durchgelesen. Bin bei manchem Betrieb in Spur 0, sowie Zubehör Herstellern ins zucken geraten und auch was die Gießener Messe angeht…Bei den beiden Punkten würde Ich Ihm auf gar keinen Fall widersprechen.


    Messinghersteller wird es immer geben.

    Nur für einen Kesselwagen zum Beispiel, also ein Wagenuntergestell mit einer bedruckten Metalltonne darauf so viel auf Tisch zu legen, käme mir nicht in den Sinn.


    Man wird sich schon dem Thema stellen müssen, Abschied nehmen von der Fülle an Produkten der letzten Jahre zu einem fairen erschwinglichem Preis. Das ist für mich der Punkt.

    Wir sind verwöhnt worden und auch aufgrund von der damaligen Kaufkraft würde vieles möglich.


    Mehr Selbstbau und Improvisation ist wieder angesagt.


    Zum Glück ist der Gelände- und Gebäudebau im Baumarkt zu beschaffen.

    Islandmoss und Grasbüschel wird’s immer geben…

    Ein "Engländer" macht das Gleis…

    Digital wird auch irgendwie zu beschaffen sein…

    Ein paar Witwen werden aus Einfamilienhäusern vom Lande für Nachschub auf Ebay sorgen…


    Nur Zukunft sieht anders aus.


    God save the company Lenz :!:


    Viele Grüsse Oliver

  • Hallo Hans

    Zu den französischen Kühlwagen hätte ich gern das Achsinnenmaß gewusst.

    Vieleicht kannst Du es mir ausmessen.

    Gruß Hape

    Moin,


    die Brawa Waggons hatten ab Werk alle das falsche Radsatzinnenmaß. Ich vermute, dass man sich dort an der NMRA US Norm orientiert hatte. Die Brawa Achsen kann man auseinander pressen.


    Sven

  • An Stereohans - zu Beitrag #126

    Hallo Hans,

    also wenn Du die Züge von der Nordseeküste (Bremerhaven) Richtung Ruhrpott meinst (vielleicht mit einer BR 41 davor...), dann sehe ich mehr das Lenz-Modell (oder die von Schnellenkamp) passend als die Vorbilder von Brawa oder Rail43.


    Herzliche Grüße

    Kallisto

  • Interessant finde ich, dass man wenig über die Vorbilder der UIC-Wagen findet, wenn man versucht, sie zu googeln. Nachdem ich etwas raus bin, was Hintergrund-Literatur angeht: Gibt es einen "Carstens" zu Kühlwagen?


    Gruß vom Hans aus dem minustemperierten Fürth

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