Was zum Spielen

  • Hi.

    Als kleine Fingerübung für zwischendurch "eben schnell" mal ein paar Kipploren gedruckt.



    Die Dateien stammen (mal wieder) von Thingiverse. Ursprünglich waren sie für 009 konstruiert. Dann hat sie jemand für 0n3 umgebaut. Da ich aber weder in 009 noch in 0n3 unterwegs bin, musste ich sie noch mal anpassen. Ich habe sie nach einigen Tests auf 92% Breite skaliert. So passen "herkömmliche" Radsätze mit 25,4mm Achsen sauber in die Fahrgestelle. Ich habe mir Radsätze mit 9 mm RP 25 Rädern von Tomschke (modellbahnradsatz.de) besorgt. Damit laufen die Loren extrem leichtgängig. Wenn man auch nur ausatmet rollen die Loren in der Ebene schon weg. Wenn man mag, kann man aber genau so gut die 10 Cent günstigeren NEM Radsätze dafür nehmen. Speziell da die RP 25 Radsätze in dieser Größe so gut wie ausverkauft sind und ich nicht weiß, wann sie wieder verfügbar sind.


    Das generelle Problem bei den Kipploren ist, wenn man sie für "echtes" Be- und Entladen nutzen will (was ich will), sind gedruckte Modelle zu leicht. Die (sündhaft teuren) Bachmann 0n30 Loren haben ein Vollmetall Chassis, um das nötige Gewicht zu erreichen. Aber fast 40€ für eine Kipplore ist mir dann doch eindeutig zu viel.


    Aus diesem Grund habe ich mir genau diese Loren ausgesucht, denn es gibt viele Kipploren auf Thingiverse. Die 0n3 Variante ist so konzipiert, das man den Boden der Mulde nicht druckt, sondern aus Walzblei herstellt. Dadurch werden die Loren richtig schwer... Eigentlich eine super Idee, aber leider nicht gut umgesetzt. Die Mulde ist ohne den herausgeschnittenen Boden einfach zu instabil. Man (ich) hatte keine Chance, das Blei entsprechend an die Mulde anzupassen, wie es eigentlich vorgesehen war. Also habe ich mir die Original Mulde rausgesucht und selbst passend skaliert. Die Mulden drucken grade, kann ich also noch nicht auf Fotos zeigen. Ich werde nun einfach entweder innen oder außen (vermutlich eher innen) auf den Muldenboden das Walzblei kleben. Das bringt dasselbe Gewicht, der Druck ist aber viel stabiler. Ok, die Kapazität der Lore ist dadurch minimal kleiner. Aber was solls?.




    Die Loren- Fahrwerke könnte man auch für andere Projekte verwenden, denke ich. Die Stützen für die Mulden sind separate Teile, die mit Sekundenkleber angeklebt wurden. Das Fahrwerk selbst ist ein einziges Teil, was ich flach auf dem Rücken liegend innerhalb von ca 20 Minuten gedruckt habe. So kann man auch eine Flachlore oder gar Loren- Drehgestelle daraus bauen. Wie gesagt, die Fahrwerke laufen extrem gut, in sofern würde sich das sicher lohnen. Die Harzkosten für 4 Loren (ohne Mulde) belaufen sich laut dem Slicer auf ca 16 Cent, also 4 Cent pro Fahrwerk...


    Als Kupplung ist (zum Glück für mich) die Kadee No# 5 vorgesehen. Die Gearboxen dafür werden einfach von oben auf das Fahrwerk geschraubt. Dann passt die Höhe genau. Bei Bedarf könnte man sicher auch andere Kupplungen anbauen.

  • Hi.

    Der erste Schwung Mulden ist zu klein. Obwohl ich die Länge der Fahrwerke nicht geändert habe, nur die Breite, damit 0e Radsätze rein passen, ist die Mulde zu kurz und fällt zwischen den Stützen durch. Das sind gleich ca 4 mm, die da fehlen. Ich habe mich nach der Größe der mitgelieferten Mulde ohne Boden gerichtet, als ich die 009 Mulden hoch skaliert habe. Leider fällt das alles durch. Deswegen muss ich die Mulden noch mal, diesmal ca 4 mm länger drucken... Also heute wieder kein Funktionstest. Allerdings sind die Fahrwerke durch die recht schweren Radsätze gar nicht mehr so weit weg vom "Normgewicht" laut NEM 302 und somit schwerer als man vermuten würde, wenn man sie anhebt. Um die Norm auch ohne Mulde ganz zu erreichen, muss das Fahrwerk "nur" noch um 10 Gramm schwerer werden. Da ja noch Farbe und die Kupplungen dran kommen, sollten gut 5 Gramm Blei dafür ausreichen. Im Vergleich zu den Mulden ist dann schon einiges an Differenz. Wenn ich jetzt noch wie geplant eine Schicht Walzblei unter das Fahrwerk baue, dürfte das tatsächlich reichen. Und sollten die Fahrwerke sogar etwas schwerer werden, schadet das sicher auch nicht.

  • Hi.

    Inzwischen ist die zweite Auflage der Mulden fertig und diesmal passt es von der Größe her.



    Das Kippen funktioniert und die Fahrwerke machen bisher keinerlei Anstalten, der Mulde hinterher zu kippen. Wenn ich die Fahrwerke jetzt noch mit Blei beschwere, sollte das wirklich funktionieren. Wenn überhaupt, befürchte ich eher Probleme ob die Mulden nach dem Entladen selbsttätig wieder zurück klappen...



    Ich konnte die Mulden nicht flach ohne Stützmaterial drucken. Beim ersten Versuch habe ich das noch gemacht und eigentlich hat das auch funktioniert. Die ersten Mulden sehen ernsthaft besser aus als die zweite Charge. Aber dabei wurde jede Menge nicht belichtetes, flüssiges Harz in der Mulde eingesperrt, was eine Riesen- Sauerei beim Ablösen bedeutet hat. Deswegen habe ich beim zweiten Versuch die Mulden auf Stützmaterial gesetzt. So ist die Oberfläche aber deutlich unebener als die der Fahrwerke geworden. Aber bei Kipploren sollte das kein Problem sein, da die sowieso niemals wirklich glatt sind... Käme es aber auf eine besonders gute und glatte Oberfläche an, hätte ich die Schweinerei mit dem Harz sicher in Kauf genommen.


    Ohne die Lok wären die Loren übrigens nicht stehen geblieben, da der Untergrund nicht ganz exakt waagerecht ist. Die Teile laufen wirklich extrem leichtgängig. Und die Lolo sieht vor schwarzem Hintergrund besonders gut aus, auch wenn sie vielleicht etwas groß für Kipploren ist. Deswegen musste sie den Bremsklotz spielen. Bei weißem Hintergrund sieht man die transparenten Drucke so gut wie gar nicht, also Schwarz...


    Jetzt noch Kupplungen, dran, Blei drunter und Farbe drauf und "Ich habe fertig"... Ich habe nur für 4 Loren passende Radsätze. Wenn ich mehr herstellen wollen würde, müsste ich erst weitere Radsätze bestellen. Aber 4 Stück reichen mir auch erst mal...


    Für alle, die auch solche Loren drucken wollen, habe ich die auf 0e skalierten STL- Dateien mal zum Download bereitgestellt.


    https://modellbahnblog.de/wp-content/uploads/2023/02/Kipplore.zip


    Wie gesagt, ich habe nichts weiter gemacht, als die Original- Dateien anders zu skalieren, damit man H0 Achsen von 25,4 mm Länge mit 9 mm Rädern verwenden kann, um sie für 0e einsetzen zu können...

  • Hi.

    Ich habe heute mal an den Kipploren weiter gebastelt.



    Zunächst habe ich aus Dachdecker- Blei eine Platte in Form des Loren- Fahrwerks ausgeschnitten. Anschließend muss man das Blei flach klopfen, da es sich beim Schneiden doch sehr gewellt hat. Zum Glück ist Blei sehr weich, so das es keinerlei Problem ist, das Blei wieder in Form zu bringen.


    Anschließend habe ich das Blei mit Sekundenkleber- Gel von unten auf den Rahmen geklebt.



    Danach musste ich noch kontrollieren, ob die Ausschnitte für die Räder noch groß genug sind. An zwei Stellen musste ich mit einer Feile nachhelfen.



    Beim Umgang mit Blei sollte man immer Handschuhe und Maske (in der "Nach- Corona- Ära" sollten davon genug vorhanden sein) tragen. Blei ist ziemlich giftig und vor allem ist es ein sogenanntes "Additivgift" also ein Gift, das sich im Körper anlagert und nicht wieder abgebaut wird. Die meisten Giftstoffe werden im Körper recht schnell wieder abgebaut und ausgeschieden. Blei bleibt einem aber "für immer". Bleivergiftungen sind in aller Regel eine sehr langfristige Angelegenheit, trotzdem ist damit nicht zu spaßen.



    Leider ist mir eine der vier Loren zerbrochen, als ich mit dem Blei und der Feile hantiert habe. Deswegen habe ich aktuell nur noch drei. Da ich aber die Mulden sowieso noch mal neu machen will, werde ich dabei den vierten Rahmen noch mal neu drucken. Die Mulden sind von der Funktion her nämlich nicht zuverlässig genug. Das liegt an zu schmalen Auflagen, über die die Kipp- Bewegung der Mulden ausgeführt wird. 1/10 mm zu eng und die Mulde kippt gar nicht mehr, weil sie klemmt und 1/10 mm zu weit und die Mulde rutscht zwischen die Halter. Wenn sie ausnahmsweise mal richtig sitzt, funktioniert es aber recht gut. Denn ich habe in die Mulden unten in der Spitze einen Streifen Blei eingeklebt, um den Schwerpunkt der Mulden nach unten zu verschieben.



    Ich muss also breitere Auflagen an die Mulden konstruieren. Leider ist die Form recht komplex, so das ein einfacher PS Streifen dafür nicht ausreicht.



    Eine komplette Kipplore wiegt jetzt ziemlich genau 150% dessen, was sie laut NEM wiegen sollte, bei ihrer Länge. Laut Norm müssten das 20 Gramm sein, so aufgebleit sind es, ohne Farbe und Kupplungen, aber schon 30 Gramm... Komplett fertig dürfte das Gewicht fast schon beim Doppelten des Normgewichts liegen. Und das bei sehr tief liegendem Schwerpunkt... Sie fühlen sich auch wirklich sehr schwer an, wenn man sie in die Hand nimmt. Das erwartet man nicht bei einem Kunststoff- Modell...

  • Hi.

    Jetzt sind meine Kipploren bis auf die Farbgebung und das Anschrauben der Kupplungen fertig.



    Ich habe die Mulden im unteren Bereich deutlich verdickt, so das kein eingeklebtes Blei mehr nötig ist, um den Schwerpunkt weit genug nach unten zu verschieben, um eine einwandfreie Funktion zu ermöglichen.



    Und, wichtiger, ich habe die seitlichen Auflagen der Mulden so weit verlängert, das sie nun sicher funktionieren.



    Wenn ich es schaffe, lackiere ich die Kipploren rund ums Wochenende. Die Fahrwerke müssen auf jeden Fall so bald wie möglich lackiert werden. Zum einen, damit das Blei nicht mehr so ungeschützt an den Fahrzeugen sitzt und zum anderen, da die Fahrwerke vor Anbringung der Kupplungen lackiert werden müssen, um ein Verkleben der Kupplungen durch den Lack zu verhindern. Die Mulden kann man auch später noch lackieren, kein Problem.


    Die geänderte Datei habe ich hochgeladen. Sie ist hier zu finden:


    https://modellbahnblog.de/wp-content/uploads/2023/02/Kipplore-1.zip


    Ein Video der Kipp- Funktion werde ich dann machen, wenn ich das nächste Mal bei Martin zu Gast bin, entweder auf der Nussa oder später bei ihm zu Hause...

  • Hi.

    Ich habe die Mulden noch einmal neu gemacht. Denn wenn man sie vollständig runter gekippt hat, sind sie nicht sicher wieder zurück gekippt. Um dort Sicherheit hinein zu bekommen, musste ich sie tatsächlich im unteren Bereich zusätzlich beschweren. Je tiefer das passiert, desto besser. Also habe ich eine Aussparung ganz unten vorgesehen, um dort einen Blei- Streifen einzukleben. Dabei habe ich auch gleich ein paar "Abflusslöcher" mit eingebaut, um das sonst in der Mulde eingeschlossene flüssige Harz auslaufen lassen zu können.



    So sieht die Mulde jetzt mit und ohne Blei aus:



    So ist jetzt eine 100% sichere Funktion gegeben.


    Aktuell lade ich grade ein kleines Video auf Youtube hoch, das die Funktion zeigt. Dank meinem langsamen Internet wird das noch einige Minuten dauern. Ich reiche den Link deswegen gleich nach.

  • Hi.

    Das Video ist jetzt hochgeladen. Hier der Link:

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Ach, die geänderten Dateien:

    https://modellbahnblog.de/wp-content/uploads/2023/02/Kipplore-2.zip

  • Hi.

    Feierabend für heute. ich habe die Mulden jetzt mit Spachtelmasse "bekleckert". Leider ist mein Spachtel ziemlich langsam. Der muss jetzt über Nacht durchtrocknen, bevor ich ihn glatt schleifen kann. Danach werden die Loren dann grundiert. Die Fahrwerke werden wohl schwarz. Aber die Mulden? Die von Bachmann sind grau. Könnte ich ja auch machen. Aber irgendwie steht mir der Sinn mehr nach "bunt", so von wegen und Karibik...

    Mal sehen, die Grundierung ist ja grau. Da kann ich mir dann mal einen Eindruck am Modell machen. Vielleicht lasse ich das dann sogar wie es ist und lackiere die Mulden nur noch mit Klarlack...

  • Hi.

    Die Loren sind grade eben so weit fertig geworden, das man sie testen kann...





    Die Mulden sind noch nicht lackiert, sondern nur grundiert. Mein Spachtel ist nämlich zu alt gewesen. Das hat nicht funktioniert. Wirklich aufgefallen ist mir das aber erst beim Grundieren.




    Zumindest kann ich so sehen, ob mir die "Bachmann- Farbgebung" zusagt, oder ob die Mulden doch eine andere Farbe als Grau bekommen. Die Fahrwerke sind mit Vallejo Schwarz per Airbrush lackiert und anschließend mit Satin Matte Varnish, ebenfalls von Vallejo versiegelt. Die Porter passt von der Größe her perfekt zu den Loren, weswegen sie Morgen auch mitkommen darf. Der Akku lädt schon...


    Die Radsätze sind 9mm RP25 Radsätze von Tomschke. (https://modellbahnradsatz.de)


    Die Kupplungen, genauer die Gearboxen der Kupplungen sind einfach mit Sekundenkleber- Gel von oben auf die Fahrwerke geklebt. Zusätzlich sind sie noch mit einer Mini- Schraube gesichert. Die Höhe passt, was ja auch so vom Konstrukteur vorgesehen war. Es sind Bachmann EZ-Mate 2 Kupplungen verbaut, da mir die Kadee No#5 hier einfach zu fummelig waren.

  • Hi.

    Nach dem Praxistest gestern auf der Nussa muss ich noch etwas nachbessern. Im Inneren müssen die Mulden richtig spiegelglatt werden. So rau wie sie jetzt sind, gleitet das Schüttmaterial einfach nicht raus. Da ist noch viel Schleifarbeit notwendig. Und leider sind sie nicht ganz von der Form wie die Bachmann Loren, für die Martin seine Entlademechanik eingestellt hat. Die Mechanik lässt sich einstellen, aber es wäre ja schöner gewesen, wenn man das nicht machen müsste.

    Deswegen habe ich auch kein Video gemacht, wie ich es eigentlich vor hatte.

  • Hi.

    Um zu zeigen, was es für einen Unterschied macht, ob man transparentes oder opakes Harz verwendet. Die Loren von oben sind aus Anycubic "ABS-Like +" transparent gedruckt worden und sehen soweit einwandfrei aus.

    Die gleichen Loren, diesmal aus "Anycubis ABS-Like +" Grau auf dem gleichen Drucker gedruckt sehen dann nach ein paar Tagen so aus:



    Nach dem Drucken und Härten waren sie erst noch einwandfrei grade. Die Loren aus dem transparenten Harz sind immer noch grade, obwohl sie älter sind...


    Fazit, ich kaufe nie wieder opakes Harz, nur noch Transparentes. Die Teile müssen ja sowieso fast immer lackiert werden, da spielt die Farbe des Harzes ja eigentlich keine Rolle.

  • Hallo Claus,


    da würde mich jetzt glatt mal interessieren - wie rum hast Du die Loren wo gelagert - aus der Überlegung heraus ob quasi eine Seite (in der Sonne?) "nachgehärtet" hat und dadurch die Verformung entstanden ist?


    Viele Grüße,

    Stefan

  • Hallo,


    ich bin kein 3D-Druck Experte, deswegen meine Erfahrungswerte auf eigene Gewähr.


    Mit transparenten Resinen (insbesondere das nicht mehr erhältliche Weistek ABS-like) habe auch bessere Erfahrungen als mit "opaquen" Resinen gesammelt.


    Aber! Manchmal entledigen wir unsere Drucke zu schnell von ihren Supports! Die vollständige Aushärtung mit unseren unbeheizten UV-Belichtungsmaschien erreichen wir meiner Meinung nach nicht. Unsere Drucke sollten wir deswegen inklusive Supports ausreichend belichten und dann längere Zeit (gerne nen Tag oder mehr) mit Supports Ruhen lassen. Danach treten meinen bisherigen Erfahrungen weniger Verwerfungen auf.


    Das Blöde is nur, es gibt kein allgemein gültiges Rezept. Bei großen Drucken kann man gut und gerne 15 bis 30 Minuten belichten. Bei kleineren Sachen genügen dagegen wenige Minuten. Bei dünnwandigen Sachen habe ich noch gar keinen guten Dreh raus. Auf 3D-Druck muss ich wahrhaftig Lust und Laune haben. Eine so große Leidenschaft, wie manche Experten unter uns, habe ich für dieses Medium dann nicht entwickelt.


    Gruß

    Djordje

    Ein Nietenzähler zählt nicht jede Niete, er hat nur den Anspruch bestmöglich das Vorbild wiederzugeben.

  • Hallo Zusammen,


    Ich habe mal gegoogelt… Claus60 könntest Du vielleicht noch mal einen Druckversuch mit einer höheren Belichtungszeit pro Schicht probieren ?

    Nur so als Schuss ins Blau?


    Die Summe der Kommentare bei ähnlichen verzogenen Zeugs lässt vermuten, dass das Resin wenn es aus dem Drucker kommt noch nicht Hart genug sein könnte.


    Viele Grüße,

    Stefan

  • Hi.

    Aktuell kann ich nicht drucken, da ich zur Zeit keine FEP Folie habe. Die sind zwar bestellt, aber leider nirgends wirklich lieferbar. Es kann auch noch dauern, bis es weiter geht.

    Die Belichtungszeit ist ohnehin schon etwas länger als empfohlen (2,5 statt 2 Sekunden). Die Zeit habe ich mit einem Kalibrierungstool ausgetestet. Das mache ich immer, wenn ich ein neues Harz bekomme. Bei Transparent und Grau kam dabei dieselbe Zeit raus. Wenn ich noch höher gehe, werden die Drucke wieder schlechter.


    Die Rahmen lagen "kreuz und quer" auf meinem Basteltisch, der absolut kein bisschen Sonne abbekommt. Dasselbe ist aber auch mit den "transparenten" Loren geschehen. Daran kann es nicht liegen.


    Es hat sich bisher bei allen Harz Sorten gezeigt, transparentes Harz ist weit weniger anfällig für Verzug als Opakes. Nur wirklich identische Modelle mit dem bis auf die Färbung gleichen Harz kurz hintereinander hatte ich bisher noch nie gedruckt. Nur ist transparentes Harz meist etwas spröder als Opakes, weswegen ich das eigentlich nicht so gerne verwende. Aber beim aktuellen ABS-Like + ist der Unterschied nur noch minimal. Vielleicht ist dieser Effekt auch nur eine Folge der besseren Aushärtung von transparenten Objekten....

  • Hi.

    Ich taste mich langsam an ein Graderichten der Loren ran. Ich kann halt aktuell keine Neuen drucken und die Loren waren eigentlich als Oster-Geschenk gedacht. Irgendwas verpfuschen kann man ja nicht, denn so sind sie ja nicht brauchbar.



    Rechts war das Ergebnis nach 20 Minuten im 40° warmen Backofen und mit einem Stück Backpapier dazwischen Rücken an Rücken zusammen gespannt auskühlen lassen. Ich packe die Loren noch mal für 30 Minuten in den dann 50° warmen Backofen und lege beim Zusammenpressen etwas (ein Stück Draht oder ähnliches) in der Mitte dazwischen, so das sie etwas überdehnt werden. Mal sehen, wie sie dann aussehen. Hab vergessen ein Foto von dem Paket beim Auskühlen zu machen, das hole ich bei der nächsten Runde nach, versprochen.

  • Hi.

    Die Methode scheint tatsächlich soweit funktioniert zu haben.

    Zuerst das nachgeholte Foto vom Einspannen:



    Und nach dem "auspacken" sind die Fahrwerke doch kaum wiederzuerkennen. Keine Bananen mehr.



    Ich behandle heute die übrigen Fahrwerke genau so und lasse sie ein paar Tage stehen, um zu sehen, ob der Verzug wieder kommt. Wenn das gut geht, schaffen es die Loren doch noch als Osterei Verwendung zu finden...

  • Hi.

    Die "grauen" Loren warn ja zwischenzeitlich grade. Leider ist der Zustand nur von kurzer Dauer gewesen. Sie sind zwar noch längst nicht wieder so krumm wie vor der Wärmebehandlung, aber trotzdem zu krumm, um sie gebrauchen zu können, leider.

    Da ich ja aktuell noch immer keine neuen Loren drucken kann, habe ich mal auf Anregung von Manfred versucht, die Rahmen zu verstärken und die Kipp- Funktion noch zu optimieren. Herausgekommen ist dabei das:



    Die Mulde selbst ist noch mal geändert. Statt außen flaches Walzblei aufzukleben gibt es jetzt unten eine Bohrung für einen Eisen- oder Stahl- Draht. Damit sollte ebenfalls genug Gewicht nach unten zu bekommen sein, ohne das die Oberfläche so leidet. Diese Idee ist nicht von mir. Darauf hat mich ein Forumskollege gebracht, danke dafür. Außerdem habe ich den Drehpunkt, die Rolle über die die Mulde gekippt wird, vergrößert. Dadurch sollte sie sicherer zentrieren und funktionieren. Zum Verständnis... Alles, was grau ist (der komplette Rahmen), ist jetzt ein einziges Teil. Alles, was Braun ist (die Mulde) ein Zweites.


    Die Mulden- Stützen habe ich nun fest mit dem Rahmen verbunden. Somit entfällt das Zusammenkleben. Außerdem habe ich Streben eingebaut. Dadurch sollten die Rahmen sich nicht mehr verziehen können. Die Montage beschränkt sich also auf das Ausschneiden und ankleben der Bleiplatte unter dem Rahmen, das Ablängen und Einfädeln des Drahtes in die Mulde sowie die Montage der Kupplungen und Radsätze. Ach ja, lackiert werden sollten sie natürlich auch...


    Ich habe inzwischen 5 Kg transparentes Harz vorrätig. Damit sollte ich erst mal eine Weile hin kommen. Aber ohne die FEP Folien, hilft das alles nichts. Und darauf warte ich halt immer noch sehnsüchtig. Wenn Geld keine Rolle gespielt hätte, hätte ich einfach einen neuen Drucker kaufen können. Der wäre längst eingetroffen...

  • Hi.

    Wenn man das Ganze etwas vorbildgetreuer machen wollen würde, gäbe es einige Probleme zu lösen. Ich habe mal schnell einen neuen, vorbildähnlichen Rahmen gezeichnet.



    Es gibt sowohl Varianten mit den gekreuzten Streben so wie hier als auch welche mit 2 Querstreben oder gar einer Längs- und zwei Querstreben. Aber diese Anordnung ist auf jeden Fall vorbildgetreu. Außerdem kann man die Rahmen so auch leicht als Feldbahn- Drehgestell verwenden, da so eine Lagerung in der Mitte möglich ist.

    Die Abmessungen sind nahezu identisch zu den "alten" Loren:



    Allerdings würde die Lore so zu leicht werden. Der Rahmen so wie er ist, würde (laut Slicer) 1,2 Gramm wiegen. Klar, die Achslager und die Stützen für die Mulde kommen noch dazu. Aber deutlich über 2 Gramm kommt man damit nicht. Achsen und Kadee- Kupplungen wiegen zusammen knapp 10 Gramm. Die empfohlene Fahrzeugmasse laut NEM wären bei der Länge 20 Gramm, wenn man 16,5 mm Spurweite (also die Werte für H0) zugrunde legt. Denn Schmalspur- Werte gibt es in der Norm gar nicht. Es fehlen also mindestens 8 Gramm. Die Mulde wiegt laut Slicer 5,7 Gramm. Dazu der Stahldraht als Ballast und man hätte in etwa das NEM Gewicht. Für eine Kipp- Funktion sollte aber das Fahrwerk alleine schon das NEM Gewicht erreichen, denke ich. So ist es jedenfalls bei den "alten" Loren mit der untergeklebten Walzblei- Platte der Fall, die auf etwa 30 Gramm komplett mit Mulde kommen...



    Hier sind mal zwei Auswucht- Gewichte a 5 Gramm mit gerendert. Das geht sich nicht auf. Zum einen wäre so die Filigranität des Rahmens völlig zum Teufel und zum anderen stehen die Gewichte unten deutlich über...Bei Flach-, Kasten- oder Koffer- Loren wäre es wohl kein Problem, genug Ballast unter dem Rahmen unter zu bringen, um zumindest auf das NEM Gewicht zu kommen. Aber Kipploren sind nun mal völlig offen konstruiert und erfordern, wenn sie funktionieren sollen, eher mehr Gewicht...


    Klar könnte man einen Rahmen drucken, davon eine Negativ-Form herstellen und den Rahmen dann aus Weißmetall gießen. Vermutlich hätte man dann genug Gewicht. Aber das ist mir viel zu aufwändig und auch kostenintensiv.

  • Hi.

    Ich habe jetzt mal eine Lore V2.0 (mit fest angebauten Muldenstützen) aus transparentem Harz gedruckt. Auch eine Mulde V2.0, die statt der Aussparung für Walzblei eine wesentlich unauffälligere Bohrung für einen 2mm Eisen- oder Stahldraht zum Beschweren hat, habe ich gemacht. Die ganze Lore besteht jetzt nur noch aus zwei Teilen, dem Fahrwerk und der Mulde.



    Die Kipp- Funktionalität ist auch mit der Draht- Lösung gegeben, obwohl das Blei fühlbar schwerer war. Der Draht reicht aber aus, um die Mulde sicher wieder in die Grundstellung zu befördern.



    Ich habe die Lore schon seit gestern auf der Fensterbank stehen. Dort bleibt sie auch noch für ein paar weitere Tage. Wenn sie dann immer noch grade ist und sich, wovon ich fest ausgehe, nicht verzieht, kann ich endlich mit der "Massen- Produktion" anfangen.

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